Journal | vier Wochen in Chiang Mai, Nord-Thailand und in Bangkok, 2015

Journal | vier Wochen in Chiang Mai, Nord-Thailand und in Bangkok, 2015
Mit dem Songthaew Sammeltaxi durch Chiang Mai im Norden Thailands, Januar und Februar 2015 | Foto: Website MAD CMU, 2015

Im Januar und Februar 2015, in einem Fünfer-Jahr, vor zehn Jahren, war ich für vier Wochen in Chiang Mai, in Nord-Thailand und in Bangkok zu Besuch und mit Recherche-Interesse unterwegs.

Mich interessierten folgende Dinge:

• Wie kam es im Zuge des künstlerischen Aufstiegs des asiatischen Kinos während der 1990er-Jahre in der weltweiten Wahrnehmung insgesamt zu dieser Blüte an Filmregisseuren auch in Thailand, wo es in diesem Land doch gar keine dezidierte Filmhochschule oder Akademie für Film gibt? – Der Künstler Apichatpong Weerasethakul steht dafür als ein und auch überragendes Beispiel. – Benötigt Thailand etwa eine Filmschule oder wie geht die Ausbildung für Kinopraxis und für die audiovisuellen Medien dort vor sich? Apichatpong Weerasethakul lebt im Großraum Chiang Mai. Die Universität von Chiang Mai hatte 2003 das "Media Arts and Design" Hochschul-Institut als Graduate School für Medien-Theorie eröffnet. Das wollte ich mir gerne anschauen.

• In seinem Dokumentarfilm über das "Goldene Dreieck" aus dem Jahr 2002 für die SWR-Dokfilm-Reihe "Menschen und Straßen" besuchte der Filmemacher Ebbo Demand auf seiner Reise entlang Highway 107 das "Elephant Traning Center" in Chiang Dao. Vom staatlich finanzierten "The Elephant Conservation Center" in Lampang hatte ich aus anderen Reiseberichten erfahren. Dokumentarfilme über den "Elephant Nature Park" von Lek Chailert, nördlich von Chiang Mai, und über die private Elefanten-Klinik als lokale Gegengründung zur medizinischen Versorgung im TECC in Lampang folgten erst in jüngster Zeit. Für mich war das Anlass, mir das TECC in Lampang, das "Elephant Training Center", den "Elephant Nature Park" und die private Tierklinik mit Schwerpunkt auf Prosthetik bei Tretminen-Verletzungen einmal näher anzuschauen.

• Die aufstrebende und expandierende Metropolenregion Chiang Mai war in den letzten Dekaden auch Sammelbecken für "Farangs" aus Europa, den USA und aus Australien/Neuseeland. Ich wollte mir diese Community einmal vor Ort in Erfahrung bringen: vom australischen Photoshop-Experten, der in Chiang Mai remote jobs als Fotobearbeiter für England erledigte bis zum Franzosen, der sich auf seine Backkünste besann und eine kleine Ladenkette für französische Boulangeriewaren aufzog: Seine Croissants schmeckten vorzüglich. Ein Moment im Zeitstrom, bevor die "Farangs" aus China, dem nördlichen Nachbarland, dominant wurden, in der Touristik, als Expats, als Zweitwohnsitz und als Investoren in Immobilien, Industrie, Finanzwesen sowie Infrastruktur.

• In Bangkok besuchte ich Aam Anursorn, der einen seiner ersten Kurzfilme beim Globians Doc Fest (2005 - 2013) einreichte und dessen Film ich als Kurator für das Kurzfilmprogramm auswählte. Damals war er noch im Marketing für eine Werbeagentur in Bangkok tätig. Inzwischen ist er mit Fernsehproduktionen durchgestartet und hat sich in der Branche wohl auch so manche "Beule" zuziehen müssen. Durch ihn habe ich das bacc, das Bangkok Arts and Culture Center kennengelernt, gegenüber der MBK-Shopping-Mall, an der Kreuzung von Rama I Road und Phayathai Road in Pathum Wan. In dem baac-Gebäude betreibt die Thailändische Kinemathek ihr Stadtbüro als eine Art Galerie. Als ich im baac vor Ort war, gab es gerade ein Kunstprojekt zur Tonband-Compact-Cassette.

• Neben zahlreichen Stadterkundungen in Chiang Mai (Mon Fai, Chiang Khlan, Chiang Khian, Suan Pailom, CMU Campus) und den Abstechern nach Lampang, zum "Elephant Nature Park" und auf den Doi Suthep habe ich mir noch den "Wat Rong Khun", den Weißen Tempel von Chiang Rai, und die Landschaften rund um Phayao angeschaut.

Genug Reiseerkundungen und Reiseerfahrungen mit zahlreiche Fotografien aus 2015 als Erinnerungspfosten. Ich habe vor, nächstes Jahr, 2026, detaillierter, aus der Erinnerung und dem Fotoarchiv heraus, und in Fortsetzungen davon zu berichten, mit Fragen zur Aktualisierung nach zehn Jahren.

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